Cool down – Massnahmen gegen die Stadterwärmung

Besuch der Cool Down Zürich Ausstellung in der Stadtgärtnerei Zürich

Die Themengruppe Grünes Wallisellen des Forum pro Wallisellen lud am 4. März zum gemeinsamen Besuch der Ausstellung “Cool down Zurich – Wir kühlen die Stadt” ein.

Die Ausstellung in der Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 27, 8047 Zürich kann noch bis im Herbst 2023 besichtigt werden. Auf dem Rundgang im Innen- und Aussenbereich wird die Thematik der zunehmenden Sommerwärme in der Stadt beleuchtet. Zudem werden die unterschiedlichen Möglichkeiten, welche einen kühlenden Effekt haben, aufgezeigt.

Lernen wir in Zürich, was auch für Wallisellen Sinn macht!

In diesem Artikel findet ihr
– Unseren Besuch zusammengefasst im Anzeiger von Wallisellen vom 16. März 2023.
– Antworten von der Abteilung Tiefbau und Landschaft zu Fragen des Forums
– Beitrag von Televista vom 31.März 2023: Ausstellung Stadtklima

Antworten von der Abteilung Tiefbau und Landschaft zu Fragen des Forums

Gerne teilen wir mit euch die Antworten von Karl Stammnitz Abteilungsleiter Stadt Wallisellen, Tiefbau + Landschaft und Philipp Mauer, Stadtrat von Wallisellen und Ressortvorsteher Tiefbau + Landschaft zu Fragen der Arbeitsgruppe Grünes Wallisellen des Forums pro Wallisellen. Die Fragen wurden anlässlich des Besuches der Ausstellung Cool Down Zürich gestellt.

Zürich ist viel urbaner, wie gross ist der Handlungsbedarf für Wallisellen aus ihrer Sicht?
Wie die Karten im kantonalen GIS-Browser eindrücklich belegen unterscheiden sich die beiden ungleich grossen Städte im Status quo (Klimaanalysekarte), den Szenarien (Klimaszenarienkarte) und in der Planhinweiskarte im Grundsatz wenig. Zürich und Wallisellen stehen somit vor ähnlichen Herausforderungen in der Anpassung an ein sich änderndes Klima.

Was kann jeder von uns tun? Was können Mieter und Eigentümer tun? Gibt es Förderprogramme oder Ansätze, um dies zu fördern?
Im Gegensatz zu Klimaschutzmassnahmen, in denen wir alle gefragt sind, richten sich die Massnahmen zur Klimaanpassung stärker an öffentliche und private Land- und Gebäudeeigentümer, da primär die gebaute Umwelt an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst werden muss. Die Ausstellung «Cool down Zurich» zeigt auf Basis der Stadtzürcher Fachplanung Hitzeminderung sehr anschaulich auf, dass die Handlungsansätze bei der Stellung und baulichen Ausstattung der Gebäude, beim schonenden Umgang mit Regenwasser und vegetativen Ausstattung der Freiräume liegen. Bäume weisen dabei das stärkste Kühlungspotential auf und müssen besonders beachtet werden. Im Ressort Tiefbau + Landschaft der Stadt Wallisellen wird derzeit die sog. «Strategie Strassen und Plätze» erarbeitet. Wir setzen uns darin das Ziel, die Durchgrünung des öffentlichen Raums und das Rückhalten des Regenwassers in folgenden konkreten Tiefbauprojekten zu fördern. Förderprogramme für private Grundstücksbesitzer gibt es derzeit nicht.   

Welches sind die kritischen Gebiete in Wallisellen?
Die den menschlichen Organismus belastende Überhitzung des Siedlungsgebiets an Sommertagen und -nächten ist in den urbanen Situationen entlang der Bahnlinie besonders ausgeprägt. Dies zeigen die bereits erwähnten Karten im kantonalen GIS-Browser deutlich. In den stärker durchgrünten Hanglagen und am Siedlungsrand sind die Wärmeinseleffekte weniger stark ausgeprägt.

Was für Massnahmen im Bereich Hitzeminderung sind in der neuen BZO Revision vorgesehen? 
Vorgaben zur Regenwasserbewirtschaftung bestehen auf kantonaler Ebene. Die aktuell laufende Teilrevision der BZO eröffnet nun auf kommunaler Ebene Möglichkeiten, als Massnahmen zur Klimaanpassung die qualitative und quantitative Sicherung von Grünflächen und Bäumen vorzuschlagen. Neben der Klimawirksamkeit dieser Massnahmen fördern diese auch die hochwertige Gestaltung des sich verdichtenden Siedlungsgebiets und die Biodiversität.     

Was nehmen Sie mit aus der Ausstellung für Wallisellen, welche Ideen würden sich auch in Wallisellen gut eignen oder umsetzen lassen? 
Die in der Ausstellung präsentierten Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel basieren auf einer fachlich fundierten und breit abgestützt erarbeiteten Grundlage der Stadt Zürich (Fachplanung Hitzeminderung) und korrespondieren mit den kantonalen Überlegungen «Hitze im Siedlungsraum». Sämtliche Massnahmen gilt es auf den unterschiedlichen Planungsebenen und Flächenkategorien stufengerecht zu berücksichtigen.    

Die neu vorgesehene Mehrwertabgabe soll in einen Fonds fliessen, welcher Massnahmen zur Verbesserung des Lokalklimas unterstützen soll. Wäre aus Sicht der Hitzeminderung eine möglichst hohe Mehrwertabgabe zu bevorzugen?
Das Musterreglement des Kantons zur Umsetzung der Mehrwertabgabe in den Gemeinden sieht Massnahmen in diese Richtung vor. Dieses Reglement bildet grundsätzlich auch die Basis für die Diskussion in Wallisellen. Die Federführung in der Ausgestaltung des Verwendungszwecks für Mittel aus dem geplanten Mehrwertabgabefonds liegt im Ressort Hochbau + Planung.

Wie stark ist das Urban Heating in Wallisellen? Hat es da schon Auswertungen? Wenn ja, welche Konsequenzen zieht die Stadt daraus? Welche Massnahmen wurden hier schon umgesetzt oder sind geplant? Diese würden wir dann gern aufzeigen.
Aus unserer Sicht sind diese Fragen bereits beantwortet (vgl. Antworten zu Fragen 1 bis 4).

Wir würden dann in einem weiteren Schritt gern mit einer Pflanzaktion o.ä. auch gern aktiv etwas tun. Gibt es von Seiten der Stadt, Flächen, die dafür geeignet wären?
Grundsätzlich begrüssen wir das in Aussicht gestellte private Engagement, sehen dieses jedoch doch eher auf privaten Flächen. Allfällige Pflanzaktionen im öffentlichen Grund verstehen wir als unsere ureigene Aufgabe.